Fillinger Albert

Albert Fillinger
  
Albert Fillinger war der bekannteste und unbestritten der meist ausgezeichnete Philatelist von Mulhouse. Er ist am Montagnachmittag verstorben, nur kurz nach seiner Ehefrau, die am 31. Dezember 2019 gestorben ist. Albert Fillinger erblickte das Licht der Welt am 1. Januar 1928. Er war das älteste von drei Kindern. Die Eltern führten ein Lebensmittelgeschäft, das sich am überdachten Kanal, dem jetzigen Marktplatz, befand.fillinger.jpg
Er selbst hat nach seiner Schulzeit eine Lehre in der Firma Hohl und Ernst gemacht, ebenfalls ein Lebensmittelgeschäft. 1945 hat er im elterlichen Unternehmen mitgearbeitet, bevor er sein eigenes Geschäft am Place de la Paix eröffnete. 1953 hat er dann in einer Fabrik gearbeitet und ist schließlich zur Krankenkasse gewechselt. Dort arbeitete er bis zur Rente 1983.
    
Außer seiner Arbeit hatte Albert Fillinger eine große Leidenschaft: die Philatelie. Als er 8 Jahre alt war, hat er begonnen Briefmarken zu sammeln. Mit 14 Jahren wurde er Mitglied bei « APM » Briefmarkenverein von Mulhouse und ab 1959 übernahm er den Vorsitz.  Bis heute war er der älteste Vorsitzende aller noch bestehenden Briefmarkenvereine in Frankreich. Sein Spezialgebiet waren die Klassiker der Niederlande, später hatte er begonnen sich für Marcophilia (Poststempel, sowie Stempel) zu interessieren, vor allem für Poststempel von der französischen Armee aus der Zeit von Louis XIV bis Charles X. Für diese Sammlung wurde er mit der höchsten Auszeichnung geehrt anlässlich der internationalen Ausstellung in Prag. Danach hat er sich hauptsächlich für Poststempel betreffend der Armée von Napoléon interessiert. Diese Sammlung wurde von der Post in Monaco gekauft.
   
Albert Fillinger war auch Mitbegründer der Regiophila im Jahre 1962 – eine trinationale Ausstellung der Briefmarkenvereine im Dreiländereck, aus dem Kanton Basel (Schweiz), aus Baden (Deutschland) und vom Ober-Rhein (Elsass). Er war Mitglied der französischen, deutschen und schweizerischen Akademie für Philatelie. Wir verdanken ihm ebenfalls verschiedene nationale Ausstellungen in Mulhouse, zum Beispiel die Marcophilex, die viele Interessenten für Poststempel angezogen hat.
   
Mehr als zwanzig Jahre war er auch Mitglied im Ältestenrat der Stadt Mulhouse. Er hielt sich fit durch tägliches Schwimmen. Er wurde von der Regierung für besondere Verdienste ausgezeichnet.
   
Am 19. Juli 1949 hat er Germaine Wolfelsberger, geb. am 17. Nov. 1925 in Illzach geheiratet. Sie waren Eltern einer Tochter, Francine, Vorsitzende des Sportclubs Mulhouse « ASPTT », Sektion Tennis. Sie hatten die große Freude ihre Platin-Hochzeit  - 70 Jahre -  zu feiern.
    
Unser aufrichtiges Beileid für die ganze Familie von der Redaktion l’Alsace.
 
Quelle: Veröffentlicht im l'Alsace am 1. April 2020
Jean-Marie SCHREIBER

Erstellungsdatum: 2020/04/01 15:50
Kategorie: Aktivitäten der Regio - Nachruf
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